Jackson Pollock
Eckdaten
Jackson Pollock war ein US-amerikanischer Maler und einer der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus. Bekannt wurde er durch seine "Drip Paintings", bei denen er Farbe spontan auf die Leinwand spritzte und tropfte.
- Name: Jackson Pollock
- Geburtsdatum: 28. Januar 1912
- Geburtsort: Cody, Wyoming, USA
- Sterbedatum: 11. August 1956
- Sterbeort: Springs, New York, USA
- Nationalität: Amerikanisch
- Kunststil: Abstrakter Expressionismus
- Bekannte Werke: "No. 5, 1948", "Autumn Rhythm", "Blue Poles"
- Techniken: Drip Painting, Action Painting
- Einflüsse: Surrealismus, Native American Kunst, Thomas Hart Benton
- Ähnliche Künstler: Yves Klein, Mark Rothko
- Ausstellungen: Ausstellungen im MoMA, Tate Modern, Guggenheim Museum
- Besonderheiten: Pionier der Action-Malerei, der Kunst durch gestische Bewegungen und Techniken eine neue Dimension verlieh
Jackson Pollocks revolutionäre Technik und expressive Werke veränderten die moderne Kunstwelt nachhaltig.
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Biographie
Kindheit & Jugend
Paul Jackson Pollock wird am 28. Januar 1912 in Cody, Wyoming, als jüngstes von fünf Kindern geboren. Die Familie zieht häufig um, sodass Pollock seine frühe Kindheit in Arizona und Kalifornien verbringt. Schon in jungen Jahren zeigt er ein rebellisches Temperament und hat Schwierigkeiten, sich an die schulischen Strukturen zu halten. Die Weiten der amerikanischen Landschaft, in der er aufwächst, sowie seine familiäre Instabilität prägen Pollocks früheste Erfahrungen und beeinflussen später seine Kunst.
1930 zieht er nach New York City, um bei seinem älteren Bruder Charles Pollock an der Art Students League zu studieren. Dort trifft er den einflussreichen Lehrer und Maler Thomas Hart Benton, der ihn stark prägt. Obwohl Benton für seinen Regionalismus bekannt ist, bringt er Pollock bei, dynamische Kompositionen und den Fluss von Energie in der Malerei zu schätzen. Benton bleibt einer von Pollocks wichtigen frühen Einflüssen, auch wenn sich Pollocks Stil später dramatisch von Bentons realistischer Darstellung des amerikanischen Landlebens unterscheiden wird.
Frühe Karriere und die Suche nach einem eigenen Stil
In den 1930er Jahren arbeitet Pollock im Rahmen des Federal Art Project, eines Regierungsprogramms, das Künstler während der Großen Depression unterstützt. Seine Werke in dieser Phase sind stark von den sozialen Themen der Zeit beeinflusst, und er experimentiert mit figurativen Kompositionen und surrealistischen Motiven. Zugleich wird Pollock zunehmend von den Ideen der Mexikanischen Muralisten wie Diego Rivera und David Alfaro Siqueiros beeinflusst, die großflächige Wandmalereien schaffen und in ihrer Kunst politische Botschaften transportieren.
Ein entscheidender Wendepunkt in Pollocks künstlerischer Entwicklung ist seine Begegnung mit dem Surrealismus. In der Auseinandersetzung mit Künstlern wie Joan Miró und André Masson beginnt Pollock, die Bedeutung des Unbewussten in seiner Kunst zu erkunden. Er beschäftigt sich intensiv mit der sogenannten Automatismus-Technik, bei der der Künstler ohne bewusste Kontrolle malt, um innere Impulse und das Unterbewusste auszudrücken. Diese Experimente legen den Grundstein für Pollocks spätere, revolutionäre Arbeit.
Abstrakter Expressionismus und das „Drip Painting“
In den 1940er Jahren beginnt Pollock, seinen eigenen unverwechselbaren Stil zu entwickeln, der ihn zu einer der zentralen Figuren des Abstrakten Expressionismus machen wird. Besonders seine Ehe mit der Malerin Lee Krasner im Jahr 1945 spielt eine wichtige Rolle in seiner künstlerischen Entwicklung. Krasner unterstützt ihn und bringt ihn in Kontakt mit wichtigen Künstlern und Galeristen der New Yorker Kunstszene, darunter Peggy Guggenheim, die Pollock unter Vertrag nimmt.
1947 erreicht Pollock seinen künstlerischen Durchbruch mit der Entwicklung der Drip Painting-Technik, die ihn international bekannt macht. Anstatt einen Pinsel auf traditionelle Weise zu verwenden, tropft, gießt und schleudert Pollock Farbe auf die Leinwand, die er auf dem Boden auslegt. Diese Technik, die es ihm erlaubt, sich physisch und dynamisch um das Bild herum zu bewegen, führt zu einer völlig neuen Art der Komposition. In diesen Werken verzichtet Pollock auf eine zentrale Komposition und arbeitet stattdessen mit dem Fluss der Farbe, der intuitiv und spontan gesteuert wird. Seine Bilder und Werke werden zu einem Ausdruck des inneren emotionalen und psychischen Zustands des Künstlers.
Pollocks „Drip Paintings“ wie Number 1, 1949 und No. 5, 1948 sind komplexe, dichte Netze aus Farbspuren, die eine unglaubliche Tiefe und Bewegung vermitteln. Diese Gemälde symbolisieren für viele Kritiker den Höhepunkt des Abstrakten Expressionismus, da sie die Kontrolle des Künstlers über die Farbe mit der Freiheit des Zufalls verbinden. Pollocks Kunst wird oft als Ausdruck von „Action Painting“ bezeichnet, einem Begriff, den der Kunstkritiker Harold Rosenberg prägte, um die physische und gestische Natur von Pollocks Malerei zu beschreiben.
Erfolg und Druck in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren
Pollocks „Drip Paintings“ stoßen auf große Aufmerksamkeit und Erfolg in der Kunstwelt. Er wird zu einer Schlüsselfigur der aufstrebenden amerikanischen Kunstszene, die nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr an Bedeutung gewinnt. Besonders das MoMA in New York und Galeristen wie Peggy Guggenheim tragen dazu bei, Pollock zu einem internationalen Star zu machen. 1949 erscheint er sogar in einem ikonischen Artikel im Life Magazine mit der Frage „Ist er der größte lebende Maler in den Vereinigten Staaten?“.
Doch der immense Druck, der mit diesem Erfolg einhergeht, hat auch negative Auswirkungen auf Pollock. Seine psychische Gesundheit leidet zunehmend, und er kämpft weiterhin mit Alkoholismus, der ihn seit Jahren begleitet. Trotz seiner persönlichen Kämpfe bleibt Pollock bis in die frühen 1950er Jahre ein produktiver und innovativer Künstler.
In den frühen 1950er Jahren experimentiert Pollock mit neuen Formen und Techniken. Er wendet sich von den reinen Drip Paintings ab und beginnt, wieder mit dunkleren Farben und figurativen Elementen zu arbeiten, die in früheren Werken eine Rolle spielten. Gleichzeitig vertieft er die Erforschung von Strukturen und flächigen Kompositionen, die sich zunehmend geometrisch und reduziert zeigen, wie etwa in Number 7, 1951. Doch seine Drip-Technik bleibt sein Markenzeichen und inspiriert weiterhin die Kunstwelt.
Spätere Jahre und der Rückzug
In den letzten Jahren seines Lebens zieht sich Pollock zunehmend zurück. Sein Alkoholkonsum eskaliert und beeinflusst seine künstlerische Produktion negativ. 1955 stellt er immer seltener aus, und seine inneren Konflikte nehmen zu. Die kreativen Höhen, die er in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren erreicht hatte, lassen nach, und er scheint den Erwartungen der Kunstwelt nicht mehr gerecht werden zu können.
Pollocks letzte Jahre sind von persönlicher Instabilität geprägt, sowohl in seiner Ehe als auch in seinem künstlerischen Schaffen. Obwohl er weiterhin arbeitet, wird seine Produktion sporadischer, und er ringt mit seiner kreativen Kraft. Am 11. August 1956, im Alter von nur 44 Jahren, stirbt Pollock bei einem Autounfall in der Nähe seines Hauses in East Hampton, New York.
Vermächtnis und Einfluss
Trotz seines frühen Todes hinterlässt Jackson Pollock ein gewaltiges Vermächtnis, das die Kunst des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt hat. Seine radikale Herangehensweise an die Malerei, die die physische Aktion des Malprozesses ins Zentrum stellte, beeinflusste Generationen von Künstlern. Pollock wird heute als eine der Schlüsselfiguren des Abstrakten Expressionismus und der modernen amerikanischen Malerei angesehen.
Sein Einfluss ist in Bewegungen wie der Action Painting-Bewegung und der Minimal Art zu spüren, die die Grenzen der Leinwand und des künstlerischen Ausdrucks weiter erforschten. Die emotionale Intensität und die physische Präsenz seiner Werke werden als revolutionär angesehen und haben die Kunstwelt in eine neue Ära der Abstraktion und des Experimentierens geführt.
Heute befinden sich Pollocks Werke in den bedeutendsten Museen der Welt, darunter das Museum of Modern Art (MoMA) in New York und das Guggenheim Museum. Seine „Drip Paintings“ gelten als Meisterwerke der modernen Kunst und erzielen auf Auktionen weiterhin Rekordpreise. Pollocks Einfluss auf die zeitgenössische Kunst bleibt stark, und er wird als einer der innovativsten und ausdrucksstärksten Künstler seiner Zeit gefeiert.
AUSSTELLUNGEN
- 28.11.2021 - 04.09.2022: Jackson Pollock: Number 32, 1950 – Museum of Modern Art (MoMA), New York.
- 22.05.2016 - 29.10.2016: Jackson Pollock’s Mural: Energy Made Visible – Guggenheim Museum, Bilbao.
- 05.11.2015 - 06.03.2016: Jackson Pollock: Blind Spots – Tate Liverpool.
AUSZEICHNUNGEN
- 1949 Preis für Malerei – Venice Biennale (USA-Repräsentation)
- 1947 Guggenheim Fellowship – Foundation Award for Creative Arts, USA
- 1944 Pepsi-Cola Art Contest Award
FILME
- Jackson Pollock, Spielfilm, Ed Harris (Oscar-gekrönte Darstellung von Ed Harris) 122 Min, USA, 2000.
- Who the #$&% Is Jackson Pollock?, Dokumentarfilm, 74 Min, USA, 2006.
- Jackson Pollock: Love and Death on Long Island, Dokumentarfilm, 60 Min, USA, 1999.
LITERATUR
- Jackson Pollock: An American Saga, Steven Naifeh & Gregory White Smith, New York, 1990.
- Jackson Pollock – Kunst als Sinnsuche, Abstraktion, All-Over, Action Painting, Elizabeth Langhorne, Wallerstein 2013.
- Jackson Pollock: Blind Spots, Gavin Delahunty, Tate Publishing, 2015.
- Jackson Pollock: A Catalogue Raisonné of Paintings, Francis V. O'Connor & Eugene V. Thaw, New Haven, 1978.
SAMMLUNGEN
USA
- New York - The Museum of Modern Art (MoMA)
- New York - The Solomon R. Guggenheim Museum
- New York - Whitney Museum of American Art
- Washington D.C. - National Gallery of Art
UK
- London - Tate Modern
Schweiz
- Basel - Fondation Beyeler
Frankreich
- Paris - Centre Pompidou
Deutschland
- Köln - Museum Ludwig
- Düsseldorf - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
WEBlinks
NEWS
- Jackson Pollock, die frühen Jahre: Die retrospektive Ausstellung im Picasso-Museum Paris, von: Cécile de Sortiraparis, in: www.sortiraparis.com, vom: 05.07.2024.
- Pollock all over, von: monopol, in: www.monopol-magazin.de, vom: 11.08.2021.