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Eckdaten

Georgia O’Keeffe war eine der bedeutendsten amerikanischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die vor allem für ihre großformatigen, abstrakten Darstellungen von Blumen und Wüstenlandschaften bekannt wurde.

  • Name: Georgia O’Keeffe
  • Geburtsdatum: 15. November 1887
  • Geburtsort: Sun Prairie, Wisconsin, USA
  • Sterbedatum: 6. März 1986
  • Sterbeort: Santa Fe, New Mexico, USA
  • Nationalität: Amerikanisch
  • Kunststil: Abstrakter Realismus, Moderne
  • Bekannte Werke: "Jimson Weed", "Black Iris", "Red Canna"
  • Techniken: Malerei
  • Einflüsse: Landschaften von New Mexico, Moderne Kunst, Fotografie (Alfred Stieglitz)
  • Ausstellungen: Ausstellungen im MoMA, Whitney Museum, Georgia O’Keeffe Museum
  • Besonderheiten: Pionierin der modernen amerikanischen Kunst, bekannt für ihre abstrahierten Naturformen

Georgia O’Keeffe hinterließ ein künstlerisches Erbe, das Natur und Abstraktion in kraftvollen Bildern verbindet.

 

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Biographie

Kindheit & Jugend

Georgia Totto O’Keeffe wird am 15. November 1887 auf einer Farm in Sun Prairie, Wisconsin, geboren. Sie wächst in einer großen Familie auf, in der Bildung und harte Arbeit hochgeschätzt werden. Bereits in ihrer Kindheit zeigt O’Keeffe eine starke künstlerische Neigung. Es ist vor allem die ländliche Umgebung von Wisconsin, die ihre frühe Verbindung zur Natur prägt und sich später als zentrales Thema in ihrer Kunst manifestieren wird.

Nach der High School besucht O’Keeffe verschiedene Kunstschulen, darunter die Art Institute of Chicago und die Art Students League in New York. Dort erhält sie eine klassische künstlerische Ausbildung, konzentriert sich jedoch bald auf das Experimentieren und das Finden einer eigenen künstlerischen Ausdrucksform. Ein Schlüsselmoment in ihrer Entwicklung kommt 1912, als sie am Columbia College in South Carolina Kurse beim Kunstpädagogen Arthur Wesley Dow belegt. Dow ermutigt O’Keeffe, die konventionellen akademischen Techniken zu hinterfragen und stattdessen die Kunst als ein Mittel des persönlichen Ausdrucks zu verstehen. Dieser Ansatz verändert ihre Sicht auf Kunst und führt sie zu einer radikal neuen Richtung.

 

Die frühe Karriere und die Begegnung mit Alfred Stieglitz

In den frühen 1910er Jahren experimentiert O’Keeffe mit der Abstraktion. Sie beginnt, sich von traditionellen, realistischen Darstellungen zu lösen und sich stärker auf Formen, Farben und Kompositionen zu konzentrieren, die ihre inneren Empfindungen widerspiegeln. Besonders ihre Serie von abstrakten Kohlezeichnungen, die sie 1915 schafft, zeigt ihre wachsende Unabhängigkeit von der traditionellen Malerei. Diese Arbeiten markieren den Beginn ihres persönlichen Stils, der sich durch Abstraktion, klare Formen und eine intensive Auseinandersetzung mit der Natur auszeichnet.

O’Keeffes Leben nimmt eine entscheidende Wendung, als der Fotograf und Galerist Alfred Stieglitz 1916 einige ihrer Arbeiten ausstellt, ohne dass sie davon weiß. Stieglitz, eine Schlüsselfigur der modernen Kunst in New York, ist sofort fasziniert von O’Keeffes innovativem Ansatz und erkennt ihr außergewöhnliches Talent. Zwischen den beiden entwickelt sich nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine persönliche Beziehung, die bald zu einer tiefen Liebesbeziehung führt. 1924 heiraten sie, und Stieglitz wird in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle bei der Förderung von O’Keeffes Karriere spielen.

 

New York und die Blumenbilder

In den 1920er Jahren etabliert sich Georgia O’Keeffe als eine der führenden Künstlerinnen der amerikanischen Moderne. Sie und Stieglitz leben in New York, wo sie in seinem Kreis aus Fotografen, Malern und Intellektuellen stark vernetzt ist. In dieser Zeit schafft sie einige ihrer ikonischsten Werke, insbesondere ihre großformatigen Blumenbilder, die sie berühmt machen. Werke wie White Iris (1930) und Red Canna (1924) zeigen überdimensionale, detailreiche Darstellungen von Blüten, die sowohl abstrakt als auch sinnlich sind.

Diese Blumenbilder, die oft als Symbol weiblicher Sexualität interpretiert wurden, lösen in der Kunstwelt heftige Debatten aus. Obwohl O’Keeffe solche Deutungen zurückweist, bleibt die Faszination für die sinnliche und intime Qualität ihrer Bilder bestehen. Sie selbst beschreibt ihre Blumen als Versuche, die Schönheit und den Reichtum der Natur auf eine Weise darzustellen, die den Betrachter dazu bringt, genauer hinzusehen. Ihre Arbeit in dieser Zeit zeigt ihre Fähigkeit, das Alltägliche in etwas Monumentales und Zeitloses zu verwandeln.

 

Faszination für den Südwesten und die Landschaften von New Mexico

Eine weitere bedeutende Phase in O’Keeffes Leben und Werk beginnt Ende der 1920er Jahre, als sie den amerikanischen Südwesten für sich entdeckt. Sie reist 1929 zum ersten Mal nach New Mexico. Tief beeindruckt von der weiten, kargen Landschaft, den intensiven Farben und dem starken Licht, verbringt sie in den 1930er Jahren mehr Zeit in dort und macht die Landschaft des Südwestens wird zu einem zentralen Thema in ihrer Kunst.

In dieser Phase entstehen einige ihrer berühmtesten Landschaftsbilder, darunter die Berge und Wüsten New Mexicos sowie Darstellungen von Tierknochen und Schädeln, die sie in der Umgebung findet. Werke wie Ram’s Head, White Hollyhock-Hills (1935) und Cow’s Skull: Red, White, and Blue (1931) spiegeln ihre Faszination für die Symbolik des Todes und die Schönheit der Leere wider. Diese Arbeiten sind sowohl abstrakt als auch realistisch. Sie zeigen O’Keeffes einzigartiges Verständnis der Beziehung zwischen Natur und Symbolik.

New Mexico wird nicht nur ein wiederkehrendes Motiv in ihrer Kunst, sondern auch zu ihrem zweiten Zuhause. Nach Stieglitz' Tod 1946 zieht sie dauerhaft dorthin, wo sie ein abgelegenes Haus in der Wüste von Abiquiú kauft. Das Licht, die Formen der Berge und die Weite der Landschaft inspirieren sie bis an ihr Lebensende.

 

Spätere Jahre und späte Anerkennung

In den 1950er und 1960er Jahren erlebt O’Keeffe eine wachsende Anerkennung als Pionierin der modernen Kunst. Sie wird zu einer Ikone für aufstrebende Künstler und Kunstschaffende, insbesondere für Frauen, die in der männlich dominierten Kunstwelt nach Vorbildern suchen. Ihre Arbeiten werden in wichtigen Museen ausgestellt, und sie erhält zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.

In den letzten zwei Jahrzehnten ihres Lebens verschlechtert sich O’Keeffes Sehvermögen aufgrund einer degenerativen Augenerkrankung, und sie kann nicht mehr wie früher malen. Dennoch bleibt sie kreativ und arbeitet mit Hilfe von Assistenten an neuen Projekten, darunter ihre Serie von Himmelsbildern. Trotz ihrer körperlichen Einschränkungen bewahrt O’Keeffe bis zu ihrem Tod im Jahr 1986 ihren ungebrochenen künstlerischen Geist.

 

Vermächtnis und Einfluss

Georgia O’Keeffe stirbt am 6. März 1986 im Alter von 98 Jahren. Sie hinterlässt ein künstlerisches Erbe, das die amerikanische Kunst nachhaltig geprägt hat. Ihre Bilder und Werke, die eine unverwechselbare Verbindung zwischen Abstraktion und der sinnlichen Naturdarstellung schaffen, haben Generationen von Künstlern inspiriert. O’Keeffe wird nicht nur als eine der größten amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts gefeiert, sondern auch als Vorbild für Frauen in der Kunstwelt.

Es ist besonders O’Keeffes kühne, direkte Darstellung von Formen und ihre Auseinandersetzung mit der Natur des Südwestens Amerikas, die sie zu einer einzigartigen Stimme in der modernen Kunst machen. Ihr Vermächtnis lebt in Museen auf der ganzen Welt weiter, und das Georgia O’Keeffe Museum in Santa Fe, New Mexico, das 1997 eröffnet wurde, ist ein bedeutendes Zentrum zur Bewahrung und Erforschung ihres Lebens und Werks.