Lyonel Feininger
Eckdaten
Lyonel Feininger war ein bedeutender amerikanischer Maler und Karikaturist, der für seine einzigartigen kubistischen und expressionistischen Werke bekannt ist. Geboren am 17. Juli 1871 in New York City, zog Feininger später nach Deutschland, wo er an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin studierte. Seine Werke zeichnen sich durch ihre abstrakten Formen, klaren Linien und lebendigen Farben aus. Feininger war auch als Karikaturist tätig und veröffentlichte regelmäßig Cartoons in Zeitschriften.
- Geboren: 17. Juli 1871
- Geburtsort: New York City, USA
- Nationalität: Amerikanisch
- Ausbildung und Studium: Studium an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin
- Lehrer: Ernst Hancke, Karl Schlabitz
- Epoche: Klassische Moderne
- Ähnliche Künstler: Paul Klee, Josef Albers, Gabriele Münter, Pablo Picasso, Piet Mondrian, Otto Mueller
- Stilrichtung: Kubismus, Expressionismus, Bauhaus
Als Mitglied des berühmten Bauhaus trug Feininger maßgeblich zur Entwicklung der modernen Kunst bei und beeinflusste eine ganze Generation von Künstlern.
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Biografie
Kindheit & Jugend
Lyonel Charles Feininger wird am 17. Juli 1871 in New York City geboren. Seine Eltern, deutsche Einwanderer, sind Musiker, und Feininger wächst in einem Umfeld auf, das von Kreativität und Kunst geprägt ist. Bereits in seiner Jugend zeigt er Interesse an Zeichnung und Musik. 1887, im Alter von 16 Jahren, reist er nach Deutschland, um an der Königlichen Akademie in Berlin Kunst zu studieren. Hier entwickelt er eine starke Verbindung zur europäischen Kunstszene, die seine Karriere nachhaltig beeinflusst.
Frühe Karriere: Karikaturen und Illustration
Feininger beginnt seine berufliche Laufbahn als Karikaturist und Illustrator für deutsche und amerikanische Zeitschriften. Seine humorvollen und oft satirischen Zeichnungen sind in Magazinen wie Harper’s Weekly und der deutschen Publikation Ulks zu sehen. 1906 erhält er die Möglichkeit, zwei Comic-Serien für die Chicago Sunday Tribune zu schaffen: „The Kin-der-Kids“ und „Wee Willie Winkie’s World“, die heute als Pioniere des modernen Comics gelten. Trotz des Erfolgs kehrt Feininger bald zur Malerei zurück, da er diese als seinen wahren künstlerischen Ausdruck sieht.
Übergang zur Malerei und Expressionismus
Ab 1908 widmet sich Feininger vollständig der Malerei. Inspiriert von den Strömungen des Kubismus und des Expressionismus, entwickelt er einen unverwechselbaren Stil, der geometrische Formen, klare Linien und eine poetische Atmosphäre kombiniert. Seine Werke zeigen oft städtische Szenen, Kirchen und Landschaften, die durch ein Spiel von Licht und Form in eine zeitlose, fast mystische Stimmung gehüllt werden.
1913 wird Feininger in die Gruppe Der Blaue Reiter aufgenommen, die von Künstlern wie Wassily Kandinsky und Franz Marc geleitet wird. Diese Zugehörigkeit stärkt seine Verbindungen zur Avantgarde-Kunstszene Deutschlands und bringt ihm internationale Anerkennung.
Bauhaus-Zeit
1921 wird Feininger von Walter Gropius eingeladen, als Lehrer am Bauhaus in Weimar zu arbeiten. Dort leitet er die grafische Werkstatt und beeinflusst eine neue Generation von Künstlern. Während seiner Zeit am Bauhaus entwickelt er eine Vorliebe für Holzschnitte, die seine charakteristische Ästhetik von klaren Formen und Linien weiterentwickeln. Eines seiner berühmtesten Werke aus dieser Zeit ist „Kathedrale“ (1919), das als Titelblatt des Bauhaus-Manifests dient und die visionären Ideen der Schule symbolisiert.
Rückkehr in die USA und späte Jahre
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird Feiningers Kunst als „entartet“ eingestuft, und er kehrt 1937 in die USA zurück. Dort findet er eine neue Heimat und widmet sich weiterhin der Malerei. Seine Werke aus dieser Phase sind oft nostalgisch und reflektieren seine Erinnerungen an Deutschland, kombiniert mit den Eindrücken der amerikanischen Landschaft.
Feininger bleibt bis zu seinem Tod 1956 künstlerisch aktiv. Sein Werk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Holzschnitte und Karikaturen, die seine Vielseitigkeit und Kreativität zeigen.
Vermächtnis
Lyonel Feininger gilt heute als einer der bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne. Seine Verbindung von Kubismus, Expressionismus und einer persönlichen, poetischen Bildsprache beeinflusste zahlreiche Künstler. Seine Werke sind in den wichtigsten Museen der Welt vertreten, darunter das Museum of Modern Art in New York und die Neue Nationalgalerie in Berlin.
Ausstellungen
- 27.10.2023 - 18.02.2024 Lyonel Feininger - Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt.
- 28.03.2021 - 12.09.2021 Becoming Feininger. Lyonel Feininger zum 150. Geburtstag - Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg.
- 25.05.2019 - 02.09.20219 Die Feiningers. Ein Familienbild am Bauhaus - Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg.
Filme
- Lyonel Feininger – Ein Künstler zwischen den Welten, Dokumentarfilm, Mathias Frick, NDR, 53 Min, Deutschland, 2024.
Literatur
- Years of Friendship, 1944-1956: The Correspondence of Lyonel Feininger and Mark Tobey, Achim Moeller, Berlin 2024.
- Lyonel Feininger – Retrospektive, Ingrid Peiffer, München 2023.
- Becoming Feininger. Lyonel Feininger zum 150. Geburtstag, Christian Philipsen, Petersberg 2021.
Sammlungen
USA
- New York - The Museum of Modern Art (MoMA)
- Washington D.C. - National Gallery of Art
Deutschland
- Berlin - Bauhaus-Archiv
- Köln - Museum Ludwig
- Frankfurt am Main - Städel Museum
- Quedlinburg- Museum Lyonel Feininger
Frankreich
- Paris - Centre Pompidou
England
- London - Tate Modern
Schweiz
- Basel - Fondation Beyeler
Weblinks
- Offizielle Webseite der Lyonel Feininger Galerie in Quedlinburg, das weltweit einzige dem Maler gewidmete Museum
News
- Malen ohne Bekenntniszwang, von: Hans-Joachim Müller, in: www.welt.de, vom: 04.02.2024.
- Moderner Klassiker. Lyonel Feininger Ausstellung in der Schirn, von: Robin Müller, in: www.top-magazin-frankfurt.de, vom: 27.10.2023.