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Eckdaten

Horst Janssen war ein außergewöhnlicher deutscher Künstler, der vor allem für seine detaillierten Zeichnungen, Radierungen und Lithografien bekannt war. Seine Werke sind oft autobiografisch geprägt und zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit Tod, Vergänglichkeit und Selbstreflexion aus.

  • Name: Horst Janssen
  • Geburtsdatum: 14. November 1929
  • Geburtsort: Hamburg, Deutschland
  • Sterbedatum: 31. August 1995
  • Sterbeort: Hamburg, Deutschland
  • Nationalität: Deutsch
  • Kunststil: Grafik, Zeichnung, Radierung, Lithografie
  • Bekannte Werke: "Selbstbildnisse", "Vanitas-Stillleben"
  • Techniken: Zeichnung, Radierung, Holzschnitt, Lithografie
  • Einflüsse: Albrecht Dürer, Francisco de Goya, Rembrandt
  • Ähnliche Künster: Hundertwasser
  • Ausstellungen: Zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und international, u.a. im Horst-Janssen-Museum in Oldenburg
  • Besonderheiten: Janssen galt als Virtuose der Zeichenkunst und war für seine exzentrische Persönlichkeit ebenso bekannt wie für sein meisterhaftes Handwerk

Horst Janssen hinterließ ein umfangreiches Werk, das auch nach seinem Tod die Kunstwelt nachhaltig beeindruckt und inspiriert.

Horst Janssen kaufen

Sie haben Interesse an der Kunst von Horst Janssen? Sie finden unter Horst Janssen Bilder und Werke unsere Auswahl an originalen Druckgrafiken des Künstlers.

 

Horst Janssen Grafiken

Horst Janssen zählt heute zu einen der bedeutendsten Zeichner und Grafiker der Nachkriegszeit. In großer Produktion fertigte er eine Vielzahl an Zeichnungen, Gouachen, Aquarellen Holzschnitten, Radierungen und Lithographien an. Für sein druckgrafisches Werk erhielt der Künstler bedeutende Auszeichnungen. Darunter der erste Preis der Graphik der Venedig Biennale 1968.

Schon in den 1940er Jahren experimentiert Janssen mit Monotypien und Holzschnitten. Dabei waren es vor allem Künstler wie Paul Klee oder Edvard Munch, die ihm als Vorbild für seine Bilder und Werke dienten. Thematisch stellte er zumeist Mensch- und Tierszenen dar. In den Jahren darauf entstanden nicht nur erste Arbeiten auf Papier, Janssen lernte zudem die Technik der Lithographie in der Werkstatt der Buntpapierfabrik. So konnte er sich Mitte der 1950er Jahren endgültig als erfolgreicher Grafiker etablieren. Es entstanden in dieser Schaffensphase großformatige Farbholzschnitte in einer teilweise expressionistischen Skurrilität, die ihn weit über den regionalen Rahmen Hamburgs bekannt machten. Durch den Künstler Paul Wunderlich lernte Janssen schließlich auch die Technik der Radierung kennen, die er bald schon virtuos beherrschte. Ab den 1960er Jahren verwendete Janssen mehr und mehr das Medium der Zeichnung, in welchen er seine Ideen eindrücklich und subtil auszudrücken vermochte. Zeichnen war für den Künstler nicht die Vorbereitung für eine spätere Arbeit, sondern ein autonomes Werk.

Horst Janssen hinterlässt seiner Nachwelt ein umfangreiches Oeuvre an Grafiken. In unserem Kunstshop finden sie aktuell Radierungen und Holzschnitte des Künstlers, die alle handsigniert sind und in einer Auflage zwischen 22 bis 100 Exemplaren erschienen.

 

Horst Janssen Radierungen

Sie finden in unserem Portfolio an Horst Janssen Originalgrafiken auch sieben Radierungen des Künstlers. Die Radierung war eine bevorzugte Drucktechnik des Künstlers, die einen Großteil seines Werkes ausmacht, das insgesamt etwa 4.000 Blätter sowie 47 Radier-Zyklen umfasst.

Im Mittelpunkt Janssens Arbeiten standen häufig Selbstporträts. Mit diesem Genre setzte sich der Künstler fast schon in obsessiver Art und Weise auseinander. Wie in dem handsignierten und nummerierten Horst Janssen Stillleben Allüre von 1970 widmet sich der Künstler daneben in seinen Radierungen auch Gegenständen und den banalen Dingen des Alltags, die in seinen Grafiken oft überraschende, neue Perspektiven erhalten und einen faszinierenden Eigenwert entwickeln. Aber auch Darstellungen von Menschen- und Landschaftsdarstellungen sind zentral in Janssens Bildern und Werken. Wie die 29.5 x 37 cm große Horst Janssen Druckgrafik Fels und Wurm, die den Blick in eine wäldliche Landschaft zeigt, in der man drei Gestalten erkennt, die in langen Umhängen verhüllt sind. Darüber hinaus finden Sie neben der abstrakten Arbeit mit dem Titel Komposition aus dem Jahr 1972, der Grafik Brachial ebenso wie die die Horst Janssen Radierung Fünf Langenhorner Strickjacken.

  

Weitere originale Zeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte und Drucke von Horst Janssen

Besteht bei Ihnen Interesse an anderen künstlerischen Arbeiten des Grafikers Horst Janssen? Kontaktieren Sie uns gerne, damit wir nach weiteren Werken für Sie recherchieren können.

 

Horst Janssen Preise

Künstler: Titel: Preis: Art: Format: Auflage: Handsigniert: Nummeriert: Datum:
Horst Janssen Fünf Langenhorner Strickjacken 1.100 Euro Original Grafik  54.6 x 65.3 cm   ja nein 02.07.2019
Horst Janssen Allüre 450 Euro Original Grafik  33.2 x 25 cm  22 Exemplare ja ja 02.07.2019
Horst Janssen Fels und Wurm 590 Euro Original Grafik  29.5 x 37 cm  22 Exemplare ja ja 02.07.2019
Horst Janssen Komposition 295 Euro Original Grafik  46.5 x 30 cm  50 Exemplare ja ja 02.07.2019
Horst Janssen Brachial 290 Euro Original Grafik  28.5 x 32.5 cm   ja nein 02.07.2019

 

Biografie

Horst Janssen wurde 1929 als nichteheliches Kind in Hamburg geboren und verbrachte seine Kindheit in Oldenburg. Nach dem Tod des Großvaters und seiner Mutter kam er als Waise in die Obhut seiner Tante, die ihn adoptierte. Janssens künstlerische Begabung zeigte sich schon in frühen Jahren. Die finanzielle Unterstützung und Förderung durch seine Tante ermöglichte es ihm von 1946 bis 1951 an der Landeskunstschule am Lerchenfeld zu studieren. Dort war er als Meisterschüler von Alfred Mahlau in der Klasse für freie und angewandte Grafik. Mahlau vermittelte Janssen mehrere kleinere Aufträge, die ihm ermöglichten erste Zeichnungen zu publizieren. Nach einem Zerwürfnis mit dem Direktor der Landeskunstschule, verließ er die Ausbildungsstätte jedoch ohne Abschluss. Im Alter von 23 Jahren erhielt der Künstler zudem 1952 das Lichtwark-Stipendium. Auch durch selbstorganisierte ,,Treppenhausaustellungen“ zog der junge Janssen das Interesse der Kunstszene auf sich. 

Im Jahr 1956 fand seine erste öffentliche Ausstellung in der Galerie Brockstedt in Hannover statt. Als künstlerischer Durchbruch galt eine Ausstellung in der Kestner Gesellschaft Hannover 1965, die danach in verschiedene Großstädte in ganz Deutschland auf Reisen ging. Ein weiterer Meilenstein seiner Karriere war seine Auszeichnung mit dem Ersten Preis für Grafik auf der Venedig Biennale 1968. In den 1980er Jahren gelang dem Grafiker auch der internationale Durchbruch. So folgen Ausstellungen in Paris, Oslo, Moskau, Tokio und in Amerika.

Neben seinem Wirken als Grafiker und Zeichner war es auch sein turbulentes Privatleben, dass seinen Bekanntheitsgrad steigerte. Er entsprach damit der in der Nachkriegszeit kultivierten Figur eines selbstzerstörerischen und exzentrischen Genies. Ein Bild, dass der Künstler auch bewusst inszenierte und einsetzte.

1990 folgte ein einschneidendes Ereignis im Leben des Grafikers. Janssen stürzte mit dem Balkon seines Hauses in Hamburg-Blankenese in die Tiefe, mitsamt der Säure, die er für seine Radierungen nutzte. Neben diversen Knochenbrüchen drohte ihm auch die Erblindung. Erst nach mehreren Monaten konnte er sich von dem schweren Unfall erholen. 1992 wurde er mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Oldenburg geehrt. 1995 verstirbt der Künstler an einem Schlaganfall und wurde nach eigenem Wunsch auf dem Getrudenkirchhof in Oldenburg beigesetzt.

Zwei Jahre später richtet die Hamburger Kunsthalle das Janssen-Kabinett ein. Im Jahr 2000 wird das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg eröffnet, dessen Sammlung ein großes Konvolut an Originalwerken umfasst. Insgesamt hinterlässt der norddeutsche Künstler ein facettenreiches Oeuvre von rund 20.000 Zeichnungen, 3000 Radierungen sowie ein umfangreiches publizistisches Werk, mit dem er nachhaltig die Hamburger Kunstszene der 1960er Jahre und nachfolgende Künstlergenerationen prägte.

 

Ausstellungen

  • 24.09.2021 – 30.01.2022 Sammlung Miessl - Stadtgalerie Klagenfurt.
  • 05.06.2021 - 10.10.2021 Wi(e)der das Böse. Annäherungen an das Unerklärliche – Bomann-Museum, Celle.
  • 31.03.2020 - 21.04.2020 20. Benefizauktion zeitgenössischer Kunst – Palais Dorotheum, Wien.
  • 22.02.2020 - 22.03.2020 „…weggenommen, was zu sehen sein soll“ – Kunstverein Bad Salzdetfurth e.V., Bodenburg.
  • 18.10.2019 - 17.11.2019 POSTCARD RELOADED - Kunstraum Potsdam c/o Waschhaus.
  • 30.09.2018 - 16.12.2018 Ich und mein Selfie – Kunsthaus Apolda, Apolda.
  • 28.01.2018 - 08.04.2018 schwarz weiß - Städtische Galerie im Park, Viersen.
  • 16.09.2017 - 04.02.2018 Auf unbekanntem Terrain. Landschaft in der Kunst nach 1945 - Museum für Aktuelle Kunst - Sammlung Hurrle, Durbach.
  • 30.01.2016 - 03.04.2016 Takashi Murakami's Superflat Collection - Yokohama Museum of Art, Yokohama.
  • 26.01.2013 - 14.04.2013 A World of Wild Doubt - Kunstverein in Hamburg, Hamburg.
  • 05.05.2012 - 31.07.2012 Horst Janssen. Zeichnungen - Galerie Brockstedt Berlin, Berlin.
  • 14.03.2012 - 09.07.2012 Exquisite Corpses. Drawing and Disfiguration - MOMA The Museum of Modern Art, New York.
  • 28.11.2010 - 13.02.2011 Horst Janssen - SPIEL MIT DER MEISTERSCHAFT - Museum der Bildenden Künste, Leipzig.
  • 31.03.2010 - 12.07.2010 15 Hauptwerke und Zeichnungen nach 1945 - Staatliche Kunstsammlungen, Dresden.
  • 13.11.2009 - 11.04.2010 Horst Janssen - Kunst der Freundschaft Gute und böse Blätter - Hamburger Kunsthalle, Hamburg.
  • 30.08.2009 - 15.11.2009 Horst Janssen Die Retrospektive zum 80. Geburtstag - Horst-Janssen-Museum, Oldenburg.

 

Auszeichnungen

  • 1992: Ehrenbürger der Stadt Oldenburg.
  • 1990: Oldenburg-Preis.
  • 1989: Graphik-Preis der Griffelkunstmitglieder, Hamburg.
  • 1975: Schillerpreis, Mannheim.
  • 1968: Grafikpreis der 34. Biennale, Venedig.
  • 1965: Edwin-Scharff-Preis, Hamburg.
  • 1964: Kunstpreis, Darmstadt.
  • 1952: Lichtwark-Stipendium, Hamburg.

 

Filme

  • Horst Janssen – Ich bin die Gnade Gottes Dokumentarfilm von Bernd Boehm und Hinrich Lührs, 26 min. (arte), 50 min. (NDR), Deutschland 2014.
  • Janssen: Ego, Dokumentarfilm von Peter Voss-Andreae, 118 min., Deutschland 1989.
  • Das Porträt Horst Janssen, Dokumentarfilm von Thomas Ayck, 42 min. Deutschland 1982.

 

Literatur

  • Horst Janssen – Ein Leben, Henning Albrecht, Hamburg 2016.
  • Horst Janssen als Angeber X – Flegeleien und Verneigungen, Ausstellungskatalog, Horst-Janssen-Museum (Hrsg.), Oldenburg 2012.
  • Graphische Naturgewalten – Simon Prades trifft Horst Janssen, Ausstellungskatalog, Galerie Neosyne (Hrsg.), Trier 2011.
  • "Schon wieder Perlen!“ Horst Janssen Sammlung Meyer-Schomann, Ausstellungskatalog, Horst-Janssen-Museum (Hrsg.), Oldenburg 2008.
  • Die schreckliche Lust des Auges. Erinnerungen an Horst Janssen, Joachim Fest, Hamburg 2006.
  • Meisterzeichnungen Horst Janssen, Werner Hofmann, Hamburg 2005.
  • Diese gewisse Leichtigkeit. Horst Janssen und der »Mozart-Faktor«, Manfred Osten, Hamburg 2005.
  • Horst Janssen. Selbstbildnis von fremder Hand, Joachim Fest, Berlin 2001.

 

Eigene Schriften

  • Flatter. Der Zyklus „Merlins Reise nach Wiedensahl“, Horst Janssen, Gifkendorf 2009.
  • "Ach, Liebste, flieg mir nicht weg. Briefe an Gesche“, Horst Janssen, Reinbek 2004.
  • Skandinavische Reise. Ein Skizzenbuch, ein Tagebuch und sechs Briefe an Joachim Fest, Horst Janssen, Berlin 2001.
  • Lamme, Horst Janssen, Hamburg 1994.
  • Bobethanien, Horst Janssen ,Hamburg 1991.
  • Drollerei, Horst Janssen, Hamburg 1991.
  • Fünf Tage und Nächte, Horst Janssen, Hamburg 1988.
  • Das Gertrudenformat. 7 Hefte im Hochformat mit Text und Bildern, Horst Janssen,  Hamburg 1984–1986.

 

Sammlungen

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